no news are good news …

In den letzten Wochen habe ich meinen Blog vernachlässigt. Sorry. Gründe gibt keine wirklich guten. Es war eher so, dass es von meiner Seite wenig Neues gibt und es genügend wenn nicht gar zu viele Blogs und Berichte von wichtigen Personen gibt. Vielleicht hatte ich ganz einfach keinen „Bock“ in die Tasten zu hauen 😉

Trotzdem ein kurzer Rückblick. Meine Vorbereitung verlief bis jetzt absolut nach Plan, soweit es die doch etwas schwierigen Wetterbedingungen in diesem Frühjahr und Sommer zugelassen haben. Im April/Mai hatten wir durchaus noch winterlich anmutende Tage, die ab und zu mit einem „Leckerli“ in Form eines Sonnentages versüsst wurden. Aber einen ganzen April in „lang-lang“ kann ich mich in jüngeren Zeiten kaum erinnern. Dazu kam noch, dass meine Ausweichs-Trainingsregion, das Tessin, ebenfalls von Wetterkapriolen heimgesucht wurde. Der Rest des Südens steckte plus-minus im Covid-19- Sumpf fest.

Trotzdem, vermutlich sollte ich sagen genau darum, versuchte ich viel Neues. Ich lege sehr grossen Wert auf meine Athletik und meine Körperstabilität. Diese hat sich nach bereits über 70 Einheiten signifikant verbessert. Ebenfalls neu im Fokus ist die Lauferei. Ich begann damit anfangs 2020 und steigerte diese im aktuellen Jahr 2021 massiv. Etwas über 100 Einheiten auf zwei Beinen, in verschiedenen Formen und Intensitäten, sind es inzwischen und etliche werden noch folgen. Klar, es macht nicht immer gleichviel Spass, aber mir bringt es immens viel. Was ich nicht kann, sind schnelle und sehr lange Einheiten. Das eine Kniegelenk, links, ist mehrfach operiert und das zugehörige Waden-Schienbein insgesamt siebenfach gebrochen. Das rechte Knie, mit Gelenk aus Titan, funktioniert gut, aber eben, gewisse Einschränkungen sind nun mal da. Dazu kommt einmal mehr die Tatsache der diversen Zipperlein, passend zum Jahrgang 1949…

Diese Anpassungen hatten natürlich zur Folge, dass meine Rad-Stunden und Kilometer hinten nachhinken. Was weiter nicht schlimm ist, denn nach wie vor steht die Qualität im Vordergrund und nicht die Quantität. Und irgendwie 200 km mit 300-500 hm und 130 Watt umherzugurken bringt definitiv nicht das, was die Meisten meinen. Mein aktueller Formstand ist bei 70%, was wunderbar zu meiner Saisonplanung passt. Jetzt folgen intensive 6 Wochen, so dass ich anfangs August bei 90% anklopfen werde. Immer vorausgesetzt, man bleibt gesund und unfallfrei. Allen eine gute Fahrt und viele sonnige Tage.

Frühling-Sommer-Winter…

…oder kurz zusammengefasst: Wetterkapriolen 2021. Die Wettergötter haben in den letzten Wochen so ziemlich alle Optionen genutzt. Ich könnte jetzt die üblichen Phrasen wie „Es gibt kein schlechtes Wetter“, „Ändern kann man es eh nicht“ oder „Da muss man durch“ zitieren. Nein, tue ich nicht… Dieses anhaltende Auf und Ab nervt und zerrt an Motivation und Energie.

Ich habe trotz allem meine Vorbereitungen (meistens) durchgezogen und bin (fast) im Plan. Aktuell sind das rund 70% meines maximalen Leistungsvermögens. Um an die angestrebten +95% zu kommen, benötigte ich noch ca. 6 Wochen gezieltes Training. Vor allem in den HIT-Bereichen.
Fazit: Die Basis ist gut – der Feinschliff kommt.

Da viele (die meisten) Events erst in der zweiten Jahreshälfte stattfinden, wenn überhaupt, ist sowieso keine Eile angebracht. Ich möchte nicht den Fehler von 2020 wiederholen und versuchen, praktisch den ganzen Sommer in Topform zu sein, um dann im Spätsommer erschöpft, mental und physisch, „abzustürzen“. Man ist nie zu alt um dazu zu lernen 😉.

Im internationalen MTB-Sport wird auch wieder um Siege, Punkte und Qualifikationen gefahren. An der Spitze die üblichen Verdächtigen. Man könnte sich fragen: Nichts Neues? Doch, ein „neues“ Gesicht beeindruckt mich aktuell außerordentlich. Tom Pidcock. Was der Junge drauf hat ist phänomenal. Das was er in Leukerbad und Alpstadt gezeigt hat deutet darauf hin, dass sich die Favoritenliste für Tokio verlängert hat. Ein spannender Sommer kündigt sich an. 🤟👍

Mein Rezept…

…heisst Gelassenheit. Wir haben Winter im 2021. Ganz im Gegensatz zum Vorjahr. Aber nicht nur das ist anders, nein, da ist ja auch noch dieses Covid-19 Thema plus die neu dazugehörigen Mutationen. Ich denke, darüber wird bereits genug geschrieben, gepostet, spekuliert und diskutiert, so dass auf meine persönliche Meinung gut verzichten kann.

Bei mir läuft es in sportlicher und gesundheitlicher Hinsicht hervorragend und ich bin mit meinen Vorbereitungen voll im Plan. Welcher Plan es denn genau ist, kann ich heute noch nicht sagen. Viele Termine von Events stehen zwar im Kalender, aber praktisch alle sind mit einem Fragezeichen markiert. Kein Veranstalter kann aktuell mit absoluter Sicherheit sagen, ob sein Event planmässig durchgeführt werden kann. Verschiebungen und/oder auch schon Absagen sind bereits Tatsache. Das ist so, gilt es zu akzeptieren und sich entsprechend darauf einzustellen (oder eben: Gelassenheit). In der Zwischenzeit und nach ein paar Jahrzehnten Erfahrungen, nicht mit Covid-19 dafür mit Trainingsplanung, weiss ich, was für mich optimal ist. Aktuell befasse ich mich ausschliesslich (meistens) mit Grundlagentraining und regelmässigen kurzen Intervallen plus Kraft. Ausgehend von 100% (was ich kaum erreiche) ist mein Ziel, bis Ende März ca. bei 75% zu stehen und diese dann, bis Event- Termine fix stehen, zu halten. Erfahrungsgemäss brauche ich ab dann noch ca. 5- 6 Wochen intensives Training um bestens vorbereitet (+90%) am Start zu stehen. Selbstverständlich immer vorausgesetzt, dass die Gesundheit passt und keine Verletzungen dazu kommen. Wie schnell dass es gehen kann, habe ich gerade heute Vormittag erlebt, als ich auf einem schneebedeckten Weg auf einer Eisplatte voll auf den Allerwertesten geknallt bin.

Ich habe neu, seit Dezember 2020, mein Lauftraining intensiviert. Das trotz ramponiertem Knie links und künstlichem Kniegelenk rechts. Es wird immer besser dank mehr Stabilität im Rumpfbereich und intensiver Gymnastik und Laufschule. Was mir aktuell wirklich fehlt ist das regelmässige Krafttraining mit Geräten und dem Sensopro. Mein Verständnis dafür, dass Fitnesszentren mit beispielhaften Sicherheitskonzepten geschlossen bleiben müssen, hält sich in Grenzen! Auch hier hilft, wie eingangs erwähnt: Gelassenheit. In diesem Sinne – bleibt gesund und gelassen!

Sport nach Corona

Von: RUBÉN OLIVER 8. DEZEMBER 2020 (Datasport 07.01.2021)

Corona legt die Sportwelt lahm… doch sind die Massnahmen gerechtfertigt? Verläuft die Covid19-Infektion nicht in den allermeisten Fällen harmlos? Warum müssen professionelle Sportler vor jedem Einsatz einen negativen Test vorweisen? 

Eine Corona-Infektion sollte auf keinen Fall ignoriert werden. Erstens, weil es darum geht, die Infektionsketten einzudämmen. Und zweitens, weil die Langzeiteffekte auch auf junge Sportler auf keinen Fall unterschätzt werden sollten. Aus diesen Gründen sollte niemand die Schutzmassnahmen auf die leichte Schulter nehmen, denn Schutzkonzepte sind nur so gut wie ihre Umsetzung. So empfiehlt es sich beispielsweise, das Krafttraining ausserhalb der festen Trainingsgruppe auch mal mit Schutzmaske zu absolvieren, sofern es nicht sowieso so vorgegeben ist. Einzige Ausnahme bilden professionelle Sportler in ihren in der Regel überschaubaren Trainingsgruppen, die für sie eine Art Familie darstellen. Andere berufliche Kontakte gibt es da zurzeit fast keine, dennoch sollte die Zusammenstellung der Trainingsgruppen möglichst konstant bleiben und entweder mittels vorangehender Quarantäne oder PCR-Test ein Infektionsrisiko ausgeschlossen werden.

Und was sind die möglichen Risiken für sonst in der Regel gesunde Leistungssportler? Viel Erfahrung haben wir mit dieser neuen Erkrankung noch nicht, doch der Befall scheint sich nicht allein auf die Lungen zu beschränken. Diverse Athlet klagen im Anschluss an eine symptomarme Corona-Infektion über anhaltende Müdigkeit und Leistungsminderung… doch was hat es auf sich? Und ist es gefährlich?

DAS VIRUS KANN DIVERSE ORGANE BEFALLEN

Die Möglichkeit eines Lungenbefalls durch Corona ist allen bekannt. Das Virus tritt über spezielle Rezeptoren ins Lungengewebe ein. Neben Husten können auch Lungenentzündungen die Folge sein, was zu Atemnot und anschliessend zu Vernarbungen und Funktionsverlust des Lungengewebes führen kann. Weiter kann eine Hyperreagibilität der Bronchien auftreten und auch weitere Organe wie Herz, Leber Nieren, das Nervensystem oder auch die Blutgefässe mit Ausbildung von Thrombosen können betroffen sein.

Die Zahlen der bisherigen Studien sind nicht riesig. Eine Studie der Universitätsmedizin Frankfurt* mit hospitalisierten aber auch wenig symptomatischen Patienten, denen nach Abklingen der Corona-Symptome ein Herz-MRI gemacht wurde, zeigte überraschenderweise bei 60 von 100 Patienten einen Befall des Herzmuskels. Eine weitere Studie der Ohio State University** mit 26 College-Athleten mit leichten Symptomen konnte diesen Trend bestätigen. Auch zeigen Blutuntersuchungen häufig den Anstieg derselben Herzwerte wie bei einem Herzinfarkt. Die genaue Bedeutung dieser Befunde ist noch unklar, ob sie vorübergehend sind oder zur einer lebensgefährlichen Herzmuskelentzündung führen können. Obwohl die meisten Verläufe ohne gefährliche Komplikationen sind, empfehlen Herzspezialisten sorgfältige Abklärungen.

Neben den Langzeitfolgen an Herz und Lunge werden aktuell auch anhaltende Symptome wie Müdigkeit und verminderte Leistungsfähigkeit, die mehr als 28 Tage andauern und als sogenanntes Long-Covid-Syndrom bezeichnet werden, weiter untersucht. Bei Unter-50-jährigen wird von ca. 10% Langzeitverläufen ausgegangen, bei Älteren rechnet man mit einer Häufigkeit der Langzeitfolgen von bis 20%. Diese als ‘Chronic fatigue’ bezeichnete Symptomatik ist bisher bei anderen Virusinfektionen wie dem Pfeifferschen Drüsenfieber oder der Chronischen Hepatitis C bekannt.

BEI DER RÜCKKEHR IN DEN TRAININGSBETRIEB IST VORSICHT GEBOTEN

Die Schweizer Sportmedizin-Gesellschaft SEMS (Sport & Exercise Medicine Switzerland) hat gemeinsam mit dem Zürcher Universitätsspital und Swissolympic Empfehlungen*** zur Abklärung von Sportlern vor der Rückkehr in den Trainingsbetrieb abgegeben.

Zusammengefasst kann man sagen: Wenn ein Leistungssportler positiv auf Corona getestet wird, sollte er in den 10 Tagen der Isolation ein absolutes Sportverbot einhalten, auch wenn er keine Symptome entwickelt.  Anschliessend sollte er sich vor Trainingsbeginn einer ärztlichen Kontrolle unterziehen, im Rahmen derer Blutuntersuchungen und eine Herzstromkurve (EKG) in Ruhe durchgeführt wird. Bei anhaltenden Lungensymptomen gehören zusätzlich ein Lungenröntgenbild und eine Lungenfunktionstestung zur Abklärung. Bei unauffälligen Befunden kann eine graduelle Trainingssteigerung bis zur vollen Sporttauglichkeit erfolgen. Sollten sich in diesen Untersuchungen Krankheitshinweise zeigen, ist eine spezialärztliche Untersuchung bei einem Lungen- oder Herzspezialisten nötig. Dort können dann weitere bildgebende Untersuchungen wie eine Computertomographie, ein Herzultraschall oder ein MRI angeordnet werden.

REGELMÄSSIGE TESTUNG MACHT SINN

Die regelmässige Testung von Profisportlern vor ihren Einsätzen ist somit klar begründet, denn jede verhinderte Infektion senkt auch das Risiko von Langzeitfolgen. Für unseren Radprofi Silvan Diller bedeutete sein positiver Test in absoluter Topform Ende Juli ein grosses Ärgernis, weil er deswegen nicht nur seinen internationalen Rennstart am Klassiker Strade Bianche verpasste, sondern auch gleich noch 10 Tage in die Quarantäne musste.

Einem 30-jährigen Profi-Kampfsportler in der unmittelbaren Vorbereitung auf seine Olympiaqualifikationswettkämpfe von nächstem Januar erging es vergleichsweise nochmals deutlich schlechter. Wegen anhaltendem Husten und Atemnot musste eine Weiterabklärung der Lungen durchgeführt und sein Trainingsstart mehrmals nach hinten verschoben werden. Bei aktuell anhaltenden Erschöpfungszuständen und der deutlichen Leistungsminderung im Training ist eine Verschiebung des Qualifikationsturniers aufgrund der bestehenden Reiseeinschränkungen seine grösste Hoffnung, um nächste Saison seine Ziele erreichen zu können.

Jede Person, die einen leichten oder asymptomatischen Covid-Infekt durchmacht, sollte sich glücklich schätzen. Eine 10-tägige Trainingsbeschränkung ist im Verhältnis zu den möglichen Langzeitfolgen eine sehr überschaubare Zeitspanne.

Quellen:

* Puntmann VO et al. Outcomes of Cardiovascular Magnetic Resonance Imaging in Patients Recently Recovered From Coronavirus Disease 2019 (COVID-19). JAMA Cardiol. Published online July 27, 2020.

** Rajapal S el al. Cardiovascular Magnetic Resonance Findings in Competitive Athletes Recovering From COVID-19 Infection. JAMA Cardiol. Published online September 11, 2020.

*** Schmied CM et al. SARS-CoV-2 Return to training and competition Flowcharts (https://sems.ch/publikationen/covid-19flow-charts/)

2021 steht vor der Türe…

bloss wie… ???

Wie wird das Jahr 2021? Diese Frage kann aktuell wohl kaum jemand seriös beantworten. Trotzdem oder gerade deshalb gehe ich meine Saison 2021 nicht planlos an. Aber sicher anders als 2020. Aufgrund der nach wie vor ungewissen Situation rund um die Covid-19-Pandemie ist eine fixe Planung, zumindest aus meiner Perspektive, nahezu unmöglich. Flexibilität ist gefragt.

Fest geplant habe ich folgende Event-Termine 2021:

Ab Dezember 2020 werde ich vorwiegend im Grundlagen- und polysportiven Bereich unterwegs sein. Je nach dem zu Fuss oder auf dem Rad. Sollten es die klimatischen Bedingungen erlauben, gibt es auch Schneesport-Aktivitäten. Ich hoffe, dass ich demnächst wieder regelmässig ins Krafttraining gehen kann. Aktuell sind im Kanton Bern alle Fitnesscenter geschlossen.
Mein Ziel: Fitnessstand auf ca. +/- 70% (von 100%) zu halten.

Ab März 2021 beginne ich mit der gezielten Vorbereitung auf den ersten Event im 2021, dem Ortler-Bike-Marathon am 05.06.2021. Nach diesem Anlass folgt eine Woche Erholung und die Vorbereitung auf das Dolomiti Superbike vom. 10.07.2021. Danach wieder 10 Tage Erholungsphase. Dann starte ich mit der Vorbereitung für das Saisonfinale, der Eiger Bike Challenge am 15.08.2021 in Grindelwald und dem Nationalpark Bike-Marathon am 28.08.2021 im Engadin.

Soweit der Plan. Selbstverständlich können all diese Daten möglicherweise verschoben, angepasst oder erneut abgesagt werden. Im Gegensatz zur diesjährigen Saison werde ich bei einer möglichen Verschiebung oder Absage sofort entsprechend reagieren und mein Training anpassen.
Wird ein Event verschoben, lege ich eine Pause ein und passe das Training dem neuen Termin an. Wird ein Sportanlass abgesagt, werde ich nach Plan weiter trainieren und am Tag des abgesagten Events eine gleichwertige Strecke (Km und Höhenmeter) so gut wie möglich simulieren, falls möglich sogar auf der entsprechenden Original-Strecke. Diese Möglichkeit bietet sich mir, da ich bereits alle Rennstrecken gut kenne.

Wichtigste Voraussetzung ist es, primär gesund und fit zu bleiben.
Liebe FollowerInnen – das wünsche ich Euch auch!

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